Der Baum des Jahres 2019 – die Hopfenbuche

Der 21. März ist der internationale Tag des Waldes. Ein Tag, an dem auch wie jedes Jahr der „Baum des Jahres“ gekürt. Diesmal wird ein wenig bekannter Baum in das Rampenlicht gerückt, die Hopfenbuche. Die Hopfenbuche wurde vom Umweltschutzverein Kuratorium Wald und dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) ausgewählt. Broschüre und Poster mit spannendem Infomaterial zur Hopfenbuche werden am 21. März präsentiert.

Weder Hopfen noch Buche

Das Wort Buche im Namen des laubwerfenden Baumes, ist irreführend. Auch wenn die doppelt gesägten Blätter des Baumes stark an die der Blätter der Hainbuche oder ferner der Buche erinnern, ist der Baum jedoch ein Birkengewächs (selbiges gilt im Übrigen auch für die Hainbuche). Diese Zugehörigkeit lässt sich aber leicht am Blütenstand erkennen. Der männliche Blütenstand ist nämlich, wie auch bei der Birke, Hasel oder Hainbuche, ein herabhängendes Kätzchen – ein typisches Merkmal für Birkengewächse.

Keine Verwechslungsgefahr besteht jedoch beim Fruchtstand, dieser ist in ganz Europa bei einem Baum einmalig. Auch hier ist der Name des Baumes Programm, denn der Fruchtstand erinnert stark an die weiblichen Blüten des Hopfens. Bier lässt sich jedoch keines damit brauen. Die anfangs noch grüne zapfen- bis eiförmigen Fruchtstände der Hopfenbuche werden zur Reifezeit zwischen August und Oktober bräunlich. Diese Färbung macht es dem Beobachter nicht nur leicht den Baum von anderen zu unterscheiden, sondern lässt ihn die Hopfenbuche sogar von weitem sicher ansprechen.

Die Hopfenbuche bringt mediterranes Flair in Österreichs Wälder

Der wärmeliebende Baum mit den hopfenartigen Früchten kann in Österreich schon fast als Exot bezeichnet werden. Er lässt sich nämlich nur in den Südalpen, genauer in den wärmegetönten Gebieten Kärntens und der Südsteiermark finden, wo er auch seine nördliche Verbreitungsgrenze hat. Das zentrale Verbreitungsgebiet des Ostrya carpinifolia, so der lateinische Name der Hopfenbuche, befindet sich in weiten Teilen des Mittelmeergebiets und zieht sich bis in den Libanon.

Die Hopfenbuche ist ein typischer Vertreter der submediterranen Laubmisch-, Karst und Buschwälder. Er ist kein bestandsbildender Baum, sondern kommt immer in Kombination mit anderen Baumarten vor. In Österreich sind das die Hopfenbuchen-Buchenwälder und die Hopfenbuchen-Mannaeschenwälder. Beide Waldtypen sind jedoch nur sehr kleinräumig auf exponierten, von Fels durchsetzen Standorten der Südalpen zu finden – diese Standorte sind besonders wämebegünstigt. Durch diese natürlicherweise unzugänglichen Standorte, ist die Hopfenbuche in Österreich wenig gefährdet. Ihr Lebensraum beherbergt sogar viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie die Sandviper und Smaragdeidechse.

(c) Kuratorium Wald
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