TANNE

Rottanne (Picea abies)

5. – 14. JULI

Charaktereigenschaften:

strebt nach Freiheit, leicht egoistisch, zurückhaltend, eigenständig, liebt das Schöne, sehr fleißig, lässt sich nicht täuschen

Erst seit dem 19. Jahrhundert bezeichnet man die Rottanne als Fichte. Ihre Nadeln sind dicht um den ganzen Zweig angeordnet, steif und stechend zugespitzt. Die harzigen Zapfen der Fichte sind zylindrisch und hängen am Zweig. Der reife Samen fällt mit den Zapfen zu Boden. Tannen-Geborene haben ein sehr gepflegtes Auftreten, sind ehrgeizig und begabt, hassen oberflächliches Palaver und lassen sich von Blendern und Schmeichlern kaum täuschen. Während die Nadeln der Fichte ziemlich spitz sind, liegen die Nadeln der Tanne eher weich in der Hand. Ein alter Merkspruch zur Unterscheidung wird dadurch bestätigt: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht“!
 
Wussten Sie, dass die schnellwüchsige Fichte bereits bei den Römern als Hoffnungssymbol galt? Die Germanen verehrten die Fichte als Schutzbaum.
 
Heute ist die Fichte für die Papierherstel-lung, den Innenausbau oder als Brenn-holz von zentraler Bedeutung. Durch den Klimawandel gehen die Fichtenbestände allerdings immer mehr zurück.
 
 

Die Tanne (Abies alba)

Ich bin die Tanne.
Ich strebe himmelwärts, ein dunkelgrüner Pfeil bin ich in die Höhe, wo die
Freiheit wohnt. Wer unter meine dichten Zweige sich lagert, dem spende
ich freigiebig von meiner dunklen Ruhe.
Ich bin der Weihnachtsbaum, meine Dunkelheit wird erhellt durch die
Macht der Lichter auf meinen Zweigen, durch die Lieblichkeit des
Christkinds, das die Welt bezwingt und befreit.
Wer zwischen dem 5. und 14. Juli geboren ist, oder zwischen dem 2 und
11. Jänner – dessen Lebensbaum bin ich. In den Jänner-Tagen liegt der alte
Weihnachtsabend, am 6. Januar; erst später kam es zur Verlegung auf den
24. Dezember.
Die Tanne und ihre häufigere Verwandte, die Fichte, sind die Symbole
unseres Waldes schlechthin. Der „Tann“ ist die altertümliche, poetische
Bezeichnung des Waldes, auch wenn er gemischt mit Laubbäumen ist.
Mein Duft ist nicht nur gesund, er führt Dich in die Tiefe der Schöpfung.
Halt´ inne, schieb´ den Alltag beiseite, lass Dir nicht einreden, daß Du
romantisch und unpraktisch bist. Ich, die Tanne, weiß besser, was Dir not
tut.

Die Tanne:

Lateinischer Name

Abies Alba

Familie

Kieferngewächse (Pinaceae)

 

Verbreitungsgebiet

ganz Europa

Blütezeit

Mai-Juni 

Fruchtreife

September – Oktober

Höhe

bis 70m

Alter

bis zu 500 Jahre

Früchte

anfangs grünliche
Zapfen, später rotbraun,
etwa 10-15 cm lang und
nach oben gerichtet.
Tannenzapfen bleiben
immer Baum und
zerfallen dort.
Alle Zapfen die am
Waldboden zu finden sind,
stammen von der Fichte!

Borke

weißgrau, glatt bei
jungen Individueen,
mit Harzbeulen.
Bei älteren Bäumen
aufgeplatzte Rinde, rauh

Blätter

Nadel, ca. 3cm lang.
Im Gegensatz zur Fichte
sind die Nadeln weich
und habe zwei weiße,
gut sichtbare,
Wachsstreifen auf der
Unterseite. Außerdem
sind die Nadeln nur links
und recht an den Ästen
angeordnet und nicht wie
bei der Fichte, rund um
den Ast verteilt.

Standort

lehmige und tonhaltige
Böden

Erscheinungsbild

Fichte oder Tanne? Diese Frage stellt man sich oft, sehen doch die beiden Nadelbäume so ähnlich aus, dass sogar der lateinische der Fichte darauf hinweist (Picea abies = „tannige Fichte“) und auch der   – Immergrüner Nadelbaum mit geradem Stamm, kann über 50 m hoch werden, wird in Naturwäldern bis zu 600 Jahre alt. Eine Besonderheit der Weiß-Tanne in höherem Alter ist, dass sich in der Oberkrone ein sog. „Storchennest“ entwickelt: dann geht die Vorherrschaft des Wipfeltriebes verloren, und die Seitenäste bilden eine große nestartige, abgeflachte Kronenspitze, die schließlich mehr in die Breite als in die Höhe wächst. Die Nadeln der Tanne sind weich und flach. Die Oberfläche ist dunkelgrün, die Unterseite silberweiß. Die Nadeln sind in zwei Reihen unmittelbar an den Ästen angeordnet und werden acht bis elf Jahre alt. Tannen sind einhäusig, d.h. es gibt weibliche und männliche Zapfen an einer Pflanze. Die Zapfen stehen immer aufrecht am Zweig, wie Kerzen am Weihnachtsbaum. Die Fichtenzapfen sehen ähnlich aus, hängen aber nach unten. Tannenzapfen fallen nie im Ganzen vom Baum.

Verbreitung

Ihr Verbreitungsgebiet ist auf das südliche Mitteleuropa und Südosteuropa beschränkt. In Deutschland verläuft die Nordgrenze des natürlichen Vorkommens vom Schwarzwald über Thüringen und das Erzgebirge in die Niederlausitz. Trotzdem wächst sie auch außerhalb dieses Areals bei Vorliegen günstiger Bedingungen gut und problemlos.
Besonders günstig sind Luftfeuchte Lagen und sog. Ozeanisches Klima mit mindestens 600 mm Niederschlag im Jahr. Immerhin kann sie in den Alpen auch bis auf 2000 m steigen, und in Südpolen ist sie andererseits auch eine Baumart des Flachlandes.
Die frostfreie Periode muss mindestens 3 Monate lang sein.
Im Übrigen meidet die Tanne nicht nur klimatisch, sondern  auch hinsichtlich der Bodenverhältnisse die Extreme.

Die Tanne und die Tannenmeise

Die Tannenmeise nistet in Astlöchern, Mauern oder auch Spechthöhlen. Davon abgesehen hält sie sich besonders gerne in Fichten mit weit herabhängenden Zweigen auf, wo sie besonders gut geschützt ist. Um Ihre Chancen auf Besuch der Tannenmeise zu erhöhen, können Sie den Vögeln künstliche Nistkästen anbieten. Kästen für Blaumeisen sind beispielsweise auch für Tannenmeisen geeignet. Das Einflugloch sollte einen Durchmesser von 26 bis 28 Millimetern haben. Zudem sollte der Kasten, wie für Höhlenbrüter üblich, von allen Seiten geschlossen sein. Im Winter kann es auch sinnvoll sein, ein spezielles Futterhaus für Meisen aufzustellen: Die Gartenvögel sind in der kalten Jahreszeit in ihrer Nahrungsvielfalt stark eingeschränkt.

Die Tanne im Klimawandel – Gewinner oder Verlierer?

Die Tanne besitzt großes Potenzial im Klimawandel. Als adaptiver Generalist mit hoher Trockenheitstoleranz und einem vermutlich größeren potenziellen Verbreitungsgebiet als heute könnte die Baumart im Klimawandel zu den Gewinnern gehören. Zudem zeigten sich bei Tannen in der Vergangenheit periodisch Vitalitätsprobleme. Solche Risiken kann man in Mischbeständen gering halten, wofür sich die Tanne als ausgeprägte Mischbaumart, die sich mit vielen anderen Baumarten verträgt, bestens eignet.

Tanne in Gefahr

Leider ist die Weiß-Tanne inzwischen die Baumart mit dem stärksten Rückgang ihrer Vorkommen in den letzten 200 Jahren: 90% der ursprünglichen Fläche sind verloren gegangen. Mit 2% Anteil an der Waldfläche ist die Tanne mittlerweile eine unserer seltensten Baumarten geworden und Sie ist zu tragischer Berühmtheit durch das „Tannensterben“ gelangt, das dem sog. „Neuartigen Waldsterben“ vorausgeeilt ist. Sie ist empfindlicher gegenüber Klimaschwankungen und Luftverunreinigungen als jede andere Baumart. Sie konnte sich nach den Eiszeiten nicht überallhin natürlich ausbreiten.

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